Upcycling - die Glas-Trinkflasche to go

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Trinkflaschen für unterwegs

Wenn ich mir Getränke für unterwegs mitnehme, habe ich in den letzten Jahren Kunststoffflaschen bevorzugt. Leicht und stets verfügbar schienen sie die beste Wahl. Gerade die 0,5 Liter PET Pfandflaschen, denn sie passt überall rein, man kann sie oft verwenden und bekommt am Ende für die Rückgabe noch 0,25 € Pfand.

Aber die vielen Bilder und Berichte in den Medien zur Plastikflut in unseren Gewässern und Böden, die haben mich wirklich wirklich nachdenklich gemacht. Und zwar darüber, was wir da in den letzten Jahrzehnten durch unsere Sorglosigkeit angerichtet haben.

Und so habe ich überlegt, in was für Behältern wir
vor 25 Jahren unser Trinken herumgeschleppt haben. 

Wie war das noch gleich? 
Nun ja. Damals hatte man uns noch nicht eingeredet, dass wir stets und den ganzen Tag lang trinken müssen. Wir tranken dann, wenn wir durstig waren und die Gelegenheit dazu hatten. Also meist zuhause. Man hatte selten unterwegs etwas zu Trinken dabei, außer auf Tagesausflügen. Und man glaubt es kaum: wir und unsere Kinder haben das doch tatsächlich ohne Schäden überlebt. 

Dennoch gab es damals Getränkeflaschen zum Mitnehmen. Für meine Tochter hatte ich damals Ende der 90-er Jahre eine Trinkflasche aus Glas, die sie in Kindergarten und Schule mitnehmen konnte. Und wisst ihr was? Ich habe sie noch: Es ist ein "Emil" und er hat noch das Originalkleid der 90-er an. 

Der 'Emil' stammt aus einer Zeit, als normale Flaschen fast ausschließlich aus Glas waren. Plastikflaschen waren im Alltag kein Thema. Darum musste man sich eine sichere Version der Glasflasche ausdenken, damit die Kids in Kindergarten und Schule ihre Getränke heil transportieren konnten. 

Das Prinzip ist einfach: eine wattierte Außenhülle, innen ein Thermobecher aus festem 'Styropor' als Bruchschutz. Darin befindet sich eine Glasflasche mit Schraubverschluss. In dieser kann man sogar kohlensäurehaltige Getränke transportieren. Und das beste: man kann sie sehr heiß auswaschen bzw. in der Spülmaschine reinigen. 

Eine gruselige Farbkombination - aber noch tiptop in Schuss. Die Stoffhülle kann man in der Waschmaschine waschen und schon sieht die Trinkflaschen-Tasche wieder wie neu aus. Das habe ich dann auch getan. Aber mit diesem Stoffdesign wollte ich keinesfalls unterwegs sein. Was also tun? 

Nach einer kurzen Suche fand sich in den Tiefen meines DIY Fundus noch eine Besonderheit, die perfekt passte: 

Die Tafelfarbe für Textilien.  

Aus einem Beitrag von 2015 hatte ich sie noch übrig. Damals habe ich Leinenbeutel damit bemalt (Klick).

Diese Farbe gibt es noch immer zu kaufen.  Falls du wissen willst, welche ich benutzt habe, kannst du gerne diesem Affiliate-Link folgen: *) Textilfarbe auf Amazon.

So habe ich also den Pinsel gezückt und den Stoffbeutel außen rundherum angepinselt. Die Farbe war nach all den Jahren immer noch sehr gut zu verarbeiten (sie ist auf Wasserbasis). 

Die Deckkraft ist ok. Nach dem Trocknen schimmerte das alte Muster zwar noch etwas durch das Schwarz, aber nach einem zweiten Anstrich war nichts mehr davon zu sehen. 

Die Farbe trocknete recht schnell und danach hätte ich sie ein paar Minuten lang sehr heiß einbügeln müssen. Hmmm... ich wusste aber nicht, ob das wattierte Innenleben der Flaschenhülle das Einbügeln ausgehalten hätte. Darum habe ich die komplette Hülle 20 Minuten im Backofen bei gut 100 °C gebacken und hoffe, dass es bei der nächsten Wäsche hält. 

Ein wenig Dekoration muss natürlich sein:
Eine neue Kordel mit Kordelstopper. Und ein paar Aufnäher sollten ebenfalls an meine neue Glastrinkflaschen-Hülle dran. Meine Materialkiste gibt da einiges her ...

 
Nun sieht die Flaschentasche komplett anders aus als vorher. Gar nicht mehr nach 90er. 
 

Leider habe ich die original "Emil" Glasflasche nicht mehr. Ich hatte früher schon als Ersatz die Flaschen vom "Trink-Kakao" verwendet. Die haben 0,5 l Inhalt und passen perfekt. Ob das noch immer so ist, habe ich gleich ausprobiert und eine Flasche Vanille-Milch gekauft.  

Die Vanillemilch war NICHT lecker.. aber was tut man nicht alles für sein DIY Projekt. Also leergetrunken, ausgewaschen und das Etikett entfernt - die Glasflasche passt sehr gut. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten also nicht geändert.

Ab sofort ist Schluss mit Plastikflaschen to-go! 

Denn jetzt ist meine neuer Thermo-Beutel mit Glasflasche mein Begleiter für unterweg.

Wie ist das bei euch.
Habt ihr immer Getränke dabei, wenn ihr unterwegs seid?

PS  -  Und falls jemand fragt: nein, dies ist KEINE Kooperation mit der Firma der "Emil" Trinkflaschen!
 

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