Sie ist derzeit in und vor aller Munde:
die Community-Maske
die Community-Maske
(wie sie unser Ministerpräsident Söder nennt),
Diese Mund-Nase-Behelfsmaske (wie sie von offizieller Seite ebenfalls bezeichnet wird) ist keine „Schutzmaske“ im eigentlichen Sinn, sondern ein Spuckschutz. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich persönlich finde das Tragen einer Community-Maske wichtig.
Gerade beim Einkaufen und in anderen Situationen, in denen ein echtes „Social Distancing“ nicht möglich ist, finde ich sie wichtig. Mir geht es dabei nicht vorrangig um mich, sondern darum, dass wir uns alle gegenseitig vor unseren 'Sprühexkrementen' schützen. Gerade in Läden und Märkten ist das ein Gebot der Rücksichtnahme auf die Menschen, die dort arbeiten. Denn sie müssen mit all den Hinterlassenschaften klar kommen, die die Kunden dort im Laufe des Tages zurücklassen. Und wenn dadurch das eine oder anderen SARS-CoV-2 Virus zurückgehalten wird - umso besser.
Darum: Vor aller Munde: die Community-Maske!
Es gibt unzählige Anleitungen zum Nähen und Basteln von “Mundschutz“ aller Art. Wahrscheinlich sind viele von euch bereits auf dem Laufenden. Ich habe vor etwas 3 Wochen damit begonnen, mich mit der Herstellung der Masken zu befassen. Inzwischen habe ich mich durch viele verschiedene Anleitungen genäht, habe herumprobiert und wieder aufgetrennt oder weggeworfen.
Und am Ende bin ich nun bei einer „Mischung aus allem“ gelandet.
Ich stelle derzeit zwei Typen von Masken her. Eine sehr schnelle (die aber auch gut passt) und eine etwas aufwändigere mit Nasenbügel.Ich nähe dabei ausschließlich mit Upcycling Material. Bettwäsche, Hemden und Baumwollvorhänge haben sich dabei gut bewährt.
Die erste Bekanntschaft mit einer Mund-Nase-Behelfsmaske war die PDFAnleitung von der Feuerwehr Essen, die weite Verbreitung erfuhr. Ich fand die Dinger aber nicht sehr bequem. Und das mit dem Schrägband fand ich auch doof. Und das doppelte Binden im Nacken und am Hinterkopf ist eher lästig.
Als Alternative fand ich Anleitungen für Masken mit Gummibändern an den Ohren. Aber die konnte mein Mann nicht leiden.
Ich war sehr froh, als ich schließlich auf Instagram die rettende Idee mit der langen T-Shirt Nudel (Jerseyband) entdeckte. Die finde ich nach wie vor genial.
Auf der Webseite von @Schnittenliebe gibt es eine supereinfache Anleitung zur Herstellung einer schnellen „3-Minuten-Maske“. Die sitzt gut, ist einfach zu nähen und sie kommt ohne Gummiband, ohne Schrägband und ohne Metallstück für die Nase aus: https://schnittenliebe.com/shop/naehanleitung-mundschutz-naehen/ -
Diese einfache Version der Community-Maske nähe ich gerne wenn's schnell gehen muss bzw. wenn ich viele davon brauche.
Einziger Unterschied bei mir: ich ziehe sie mir andersherum an. Also ich hänge die Schlaufe an den Ohren fest und binde das lose Band im Nacken (statt am Hinterkopf).
Brillenträgern empfehle ich aber, eine Maske mit Nasenbügel zu tragen. Da atmet man nicht so sehr in die Brille und die läuft dann weniger an.
Hier ist also meine Version einer Community Maske, so wie ich sie am liebsten trage und verschenke:
Community-Maske vonKarin
Ihr braucht an Material:
- Baumwollstoff 36 x 18 cm (Bettwäsche, Hemd, Betttuch, Dekostoffe,...)
- biegsames Metallstück rostfrei ca 5 - 7 cm lang (dicker Basteldraht, halber Steg eines Heftstreifen, Pfeifenreiniger, etc)
- ein 2,5 cm breiter Streifen T-Shirt - 1,1 m lang (gedehnt zur "Nudel" sind das dann ca 1,3 m)
- Streifen T-Shirt Stoff 5 cm breit, ca 15 cm lang
So geht ihr vor:
1) Näht den Baumwollstoff an den beiden kurzen Kanten (rechts auf rechts) im Geradstich zu einer Röhre zusammen.
2) Dann dreht die Röhre um. Bügelt die Naht glatt. Entlang der Naht schmalkantig absteppen.
3) Am entgegengesetzten Ende steppt entlang der Bruchkante ca 1 - 1,5 cm breit ab. In diesen Tunnel kommt das Metallstück für den Nasenbügel. Damit er an Ort und Stelle bleibt, nähen wir einen kurzen Stopp etwa 6 cm vom linken Rand entfernt.
3) Am entgegengesetzten Ende steppt entlang der Bruchkante ca 1 - 1,5 cm breit ab. In diesen Tunnel kommt das Metallstück für den Nasenbügel. Damit er an Ort und Stelle bleibt, nähen wir einen kurzen Stopp etwa 6 cm vom linken Rand entfernt.
4) Das Metallstück einschieben und einen zweiten Stopp nähen (etwa 5-6 cm vom rechten Rand entfernt - je nach Größe eures Drahtes), damit dieser Nasenbügel fixiert ist.
5) Platziert das Quadrat vor euch, der Nasenbügel ist oben. Legt dann den Stoff in drei Querfalten nach unten und steckt/klemmt sie fest. Es entsteht ein Rechteck, dessen kurze Seiten ungefähr 6 - 7 cm lang sein sollten.
6) Mit einem Zickzackstich entlang der offenen Kanten die Falten zusammennähen und gleichzeitig die Kante versäubern. Das gleiche auf der anderen Seite.
7) Nun brauchen wir links und rechts einen Tunnel, durch den wir das Jerseyband durchziehen können.
8) Nun entlang der Außenkante einen Streifen des T-Shirt Stoffes annähen. Dazu legt ihr das Stück Shirtstoff rechts auf rechts an die schmalen Kanten der Vorderseite und steppt es fest. Das macht ihr links und rechts.
9) Die beiden Klappen legt ihr nach hinten um und steppt sie fest. Es muss soviel Platz bleiben, dass wir mit einer Häkelnadel eine Jerseynudel durch den entstandenen Tunnel ziehen können.
10) Überstehende Ränder einfach wegschneiden.
11) Jetzt kann man mit einer Häkelnadel die Jerseynudel durch die eine Seite nach oben ziehen und auf der anderen Seite nach unten. Die Schlaufe sollte auf der Seite liegen, wo sich der Nasenbügel befindet.
12) Und schon sind wir fertig.
13) Die Maske zieht man an, indem man den Kopf durch die Schlaufe steckt. Dabei legt man die Bänder über die Ohren, und zieht das Band und die Maske fest an, so dass sie gut auf dem Gesicht aufliegt. Den Nasenbügel andrücken und das Band im Nacken binden.
Durch diese 1-Band Bindetechnik lässt sich die Maske sehr gut an jede Gesichtsform anpassen.
Sie liegt gut an. Und wenn man die Falten auseinander zieht, sieht man, dass sehr viel Platz für Nase und Mund bleibt. Das macht sie recht angenehm beim Tragen.Ich hoffe, ihr kommt mit dieser Anleitung für meine Community-Maske klar. Falls es Unklarheiten gibt, sagt es mir einfach.
Viel Spaß beim Nachnähen.
Was ich auch mit euch ebenfalls teilen möchte, das ist eine Anleitung von "Näfrosch", wie man einen Mundschutz richtig verwendet und reinigt: https://naehfrosch.de/mundschutz-verwenden-reinigen/
Seht es euch an. Ist hilfreich.
Hier seht ihr übrigens noch eine Version der Maske, die ich aus zwei unterschiedlichen Stoffschichten (dünner Jeansstoff, Musselin) genäht habe.
Dazu schneidet man 2 Stoffstücke 18 x 18 cm zu (anstatt nur eines 18 x 36 cm) und näht diese beiden zu einem Schlauch zusammen. Der Rest geht dann genau so wie oben.
TRAGEBERICHT
Ich war inzwischen schon einige Male mit unterschiedlichen Masken im Supermarkt einkaufen. Und ich muss ehrlicherweise sagen, dass es mit einer doppelten Lage Stoff vor Mund und Nase gar nicht so einfach ist, normal zu atmen. Vor allem, wenn man in eine angespannte Situation kommt.
Irgendwann kam im Supermarkt immer der Moment, wo ich mir die Maske am liebsten heruntergerissen hätte, um verzweifelt nach Frischluft zu schnappen. Dem muss man dann natürlich widerstehen.
Ich hoffe aber, dass sich das mit der Zeit legt und man sich an "Einkaufen unter Sauerstoffmangel" irgendwie gewöhnen kann.
Denn in naher Zukunft werden wir alle in der Öffentlichkeit mit einer Community-Maske unterwegs sein. Ganz bestimmt.
Was meint ihr dazu?
Ende Beitrag "Vor aller Munde: die Community Maske"
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenLiebe Karin,
AntwortenLöschenich musste bei deinem Post schmunzeln, weil ich mich in vielem wiedererkannt hab. Auch ich hab tagelang genäht, und ca 10 Stück in die Tonne getreten. Und beim Einkaufen, dachte ich auch mitunter,
ich müsste den Erstickungstod erleiden. Da ich zudem noch Brillenträgerin bin, und somit ständig im Nebel stehe, hab ich mir auch eine besondere Atemtechnik angewöhnt: nach unten atmen!!
Ich "stülpe" den Oberkiefer über den Unterkiefer!! Reden kann ich dabei zwar nicht mehr und in diesem Fall bin ich sogar froh, eine Maske aufzuhaben (so affig wie das aussieht), aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel! ;-)
Ich frag mich allerdings, wie das im Sommer werden soll, wenn die Hitze hinzukommt! Eine Bloggerin schrieb: "Leute, bedenkt, wieviel Geld wir in diesem Jahr sparen!" Stimmt! Shoppen macht keinen Spaß mehr (hat es auch noch nie) und man schaut, dass man schnellstmöglichst wieder aus dem Laden kommt!....
Deine Anleitung ist allerdings toll!! Genauso nähe ich meine inzwischen auch. Nur leider hatte ich nur noch Draht vom Collegeblock da und hoffe mal, dass der beim Waschen nicht rostet. Wie sieht es denn bei deinem Draht aus?...
Viele liebe Grüße (noch) aus Oberbayern :))
Jeanne
Liebe Jeanne, jetzt muss ich lachen ... das mit dem "nach unten atmen" habe ich übernommen und es wirkt! :)
LöschenDraht: die Bügel von den Sammelmappen aus dem Bürobedarf brechen nach einer Weile. Der dicke Silberdraht aus meinem Bastelbedarf hält super.
Und bei uns auf Arbeit haben sie mir in der Werkstatt spezielle Metallteile gestanzt .. die sind super. Sie halten gut und rosten oder brechen nicht.
LG Karin