Silvester in Pilsen

  
Pilsen (tschechisch Plzeň

ist mit seinen knapp 168.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Tschechiens. Gegründet wurde sie im Jahr 1295 am Zusammenfluss der Flüsse Mies und Radbusa, die dann den kleinen Fluss Berounka bilden.




Bekannt ist Pilsen vor allem wegen
des Pilsner Biers und der Škoda-Werke.




Es gibt zwei große Brauereien. Das heißt, man kann sich zwischen Pilsener Urquell und Gambrinus entscheiden. Gegründet Mitte des 19. Jahrhundert, wurden beide nach dem 2. Weltkrieg verstaatlicht und zusammengefasst. Erst in den 90-er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden sie wieder privatisiert und seit 1999 gehören beide dem SAB Miller Konzern (Südafrika) an. (Hätt' ich nicht gedacht ...)



Aber wir sind natürlich nicht wegen des Bieres dorthin gefahren …. *zwinker* …. sondern weil Pilsen „Kulturhauptstadt Europas 2015“ war. Das ließ uns aufhorchen und ein Hotel buchen.





Ein paar Bilder habe ich natürlich mitgebracht. Und wenn ihr mögt, machen wir einen kleinen Spaziergang durch Pilsen.

Wir hatten übrigens Glück mit dem Silvesterwetter: Nachmittags sonnig bei -2 °C und Abends dann leichter Schneefall. Echt stimmungsvoll. (Ob die das extra für uns so gemacht haben??).




Also, lasst uns bei schönem Wetter loslaufen:

Nicht weit vom Hotel stießen wir gleich auf die Große Synagoge. Sie ist die zweitgrößte Synagoge Europas und die drittgrößte der Welt (nach denen in Jerusalem und Budapest). Erbaut wurden sie 1888-1893 in maurisch-romanischem Stil. Sie hat ne super Akustik, daher werden hier u.a. viele Konzerte gegeben.



Der Hauptmarkt (Republik Platz) ist einer der größten Marktplätze Europas.
   
Sehr viel Platz dort.

Hier steht auch die St. Bartholomäus-Kathedrale
(gotisch, dreischiffig, Turm über 100 m hoch). 









 
Auf der Rückseite der Kirche befindet sich ein Barockgitter mit vielen Engelsköpfen. Einer davon ist recht abgegriffen - er ist der Glücksbringer von Pilsen. 
(Die Geschichte dazu: Einst wollte der Pilsner Henker heiraten. Da sein Handwerk geächtet war, durfte er die Kirche nicht betreten. Darum musste ein Freund mit seiner Braut vor den Altar in der Kirche ziehen und der Henker musste draußen bleibe und vor dem Außenaltar knien. Ganz Pilsen war damals auf den Beinen, um die Hochzeit des Henkers mitzuverfolgen. Als die Trauung zu Ende war und der Henker aufstand, hielt er sich an eben diesen Engelskopf fest. Das sahen die Bewohner von Pilsen und dachten, dass es Glück bringen müsse, diesen Kopf nach ihm zu berühren. Und seither kommen Besucher und Bewohner zu diesem Altar um den Engelskopf zu berühren.



Und weiter geht's. 
Vorbei an schönen Fassaden, 




... bis man irgendwann auf das Gelände der
Pilsener Urquell Brauerei stößt:



Dort gibt es Brauereiführungen, ne großen Gastwirtschaft mit leckerem deftigem tschechischen Essen, ein Museum, einen Shop, etc etc ....

Und ein wunderschönes Eingangstor.



Wenn wir verreisen, laufen wir immer gefühlte 100 km pro Tag. Es gibt immer soooo viel zu sehen. Daher noch einpaar Impressionen entlang des Weges



Mit viel Kunst zum Anfassen ...



Schönen Alltagsgegenständen

Und viele tollen Kneipen, Gasthäuser, Cafés, originellen Bars und so weiter (übrigens oft mit freiem Wlan ....)


und immer mit freundlichem, aufmerksamen Service, durchweg super Essen und sehr moderaten Preisen.


 Und um Mitternacht ließen die Pilsener es so richtig krachen.
Und ich meine "so richtig!" 
In Deutschland sind sie ja Gott sei Dank nicht erlaubt ... aber hier hört und fühlt man sie, die berüchtigten >TSCHECHENBÖLLER.<
Die sind so ungemein laut und unangenehm, dass einem das Zwerchfell donnert und der Magen mitvibriert. Man hofft inständig, dass einem so ein Ding nicht in nächster Nähe unterkommt; denn dann würde das Trommelfell sicherlich erst mal ne Weile Pause machen, falls es sich nicht einfach in seine Atome auflöst. 

Und nach dem Geböller gab's zum Abschluss noch ein paar Feuertänzer 



Aber im Großen und Ganzen war alles sehr gesittet, keine rießigen Menschenmassen, die Feuerwerke hielten sich in Grenzen und die Straßen waren danach wesentlich sauberer als in den Städten, die wir in den letzten Jahren besucht hatten.

Am Neujahrstag war unsere Sightseeing-Tour allerdings nicht so ergiebig. Denn keine der Sehenswürdigkeiten der Stadt war geöffnet. 
*Schnief*
Eigentlich wollen wir uns noch die Historischen Keller ansehen. Ein weiter Komplex unterirdischer Räume und Gänge, der sich unter der gesamten Altstadt erstreckt. Ursprünglich handelte es sich um mittelalterliche Keller von Kaufleuten und zahlreiche Brunnen. Ein Teil davon ist mit Führungen für Besucher zugänglich. 

Wir wollten auch die kreative Zone DEPO 2015 besuchen; leider standen wir vor verschlossenen Türen. Das ehemalige Depot des Städtischen Verkehrsbetriebs wurde in eine kreative Zone verwandelt, in ein Zentrum zur Unterstützung kreativer Unternehmenstätigkeit und einen der größten Ausstellungsräume in Pilsen.... 


Schade.
Also müssen wir  im Frühjahr unbedingt nochmal dorthin. 
;D



Uns hat dieser kleine Tripp in die Tschechische Republik richtig gut gefallen. Ich wollte auch noch erwähnen, dass die Leute dort sehr sehr freundlich sind und viele richtig gut Deutsch sprechen. Oder auch Englisch. Man kann sich auf jeden Fall gut verständigen. 
Und noch ein Tipp falls ihr mal dorthin fahrt: wechselt nicht zu viele Kronen um. Die Preise sind durchweg moderat und man braucht keine große Reisekasse...

Wer noch mehr über Pilsen wissen möchte:

https://de.wikivoyage.org/wiki/Pilsen
oder http://www.pilsen.eu/

Na, dann lasst uns mal das neue Jahr beginnen!


Kommentare

  1. Oh wie schön! Einen kleinen Ausflug würde ich jetzt auch gerne unternehmen. Habe doch ständig Reisefieber. So konnte ich jetzt wenigstens virtuell mit dir verreisen. Danke! Ich freue mich so für dich! Ganz liebe Grüße... Michaela

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  2. Happy New Year wünsch ich Dir, Karin.
    Tolle Bilder und sehr interessant zu lesen.
    Liebe Grüße
    Uwe

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