Ein Strickpullover für die Wärmflasche
Alle Jahre wieder - wenn die Winterkleidug von den leichteren Anziehsachen abgelöst wird - stöbere ich durch meine Schränke und Truhen. Pullover und dicke Strickjacken gehen, Kleider und Shirts kommen.
Natürlich ist das eine oder andere Strickteil dabei, das nicht mehr ein- sondern aussortiert wird. Weil es nicht mehr passt. Weil es nicht mehr gefällt. Weil der Schnitt absolut unmodern wurde.
Manche dieser aussortierten Stricksachen lassen sich weiterverkaufen oder verschenken. Andere eben nicht. Bevor ich ein Stück jedoch in die Altkleidertonne werfe, schaue ich, ob es noch für ein DIY taugt.
Re-use, Upcycling oder Refashion - immer wieder sind Dinge dabei, die ein bisschen Aufwand und Handarbeit lohnen. Darum schneide ich aus Pullovern und Jacken die gerade Stücke heraus und hebe sie mir auf. Die Bündchen auch. Irgenwann kommen sie dann wieder zum Einsatz ..
Ist euch in letztern Zeit auch aufgefallen, dass Sticken ein modernes Revival erlebt?
Ich sammle seit langem Ideen zum Thema Sticken auf Pinterest. Falls euch meine Pinwand "Kreuzstich" mit gut 300 ungewöhnlichen und "normalen" Stick-Ideen interessiert, könnt ihr es euch HIER AUF PINTEREST inspirieren lassen.Ihr seht schon, es juckte mich in den Fingern. Ich wollte unbedingt ausprobieren, ob ich an meine rudimentären Stickkünste aus der Grundschulzeit anknüpfen kann.
Also ran an den Stickrahmen! Ich habe mein"antikes" Stickgarn ausgepackt (es war als Zugabe in einem Nähkästchen vom Flohmarkt drin) und der Stickrahmen plus mein Arsenal an Sticknadeln wurde bereit gelegt.
Das erstes Problemchen gab es gleich zu Beginn: ich konnte mir auf der gestrickten Oberfläche nichts vorzeichnen. Ich wusste nicht, mit welchem Stift ich hier Erfolg haben würde. Also musste ich ohne Vorzeichnen ans Stickbild.
So habe ich auf Papier einige Formen vorgemalt und beim Sticken immer wieder darauf geschielt. Beim Sticken auf gröberem Strickstoff finde ich es (noch?) schwierig, gleichgroße Stiche hinzubekommen.
Ich habe mich mal an ein paar Fantasieblumen gewagt...
Obwohl dieser Erstversuch weitab jeglicher Perfektion liegt, haben diese ersten Stick-Schritte doch recht viel Spaß gemacht. Ich hoffe wirklich, dass ich mit der Zeit besser werden kann.
Was macht man nun mit so einem bestickten Stück Pullover?
Ja, ich hatte bereits einen Verwendungszweck im Hinterkopf, als ich das Projekt "Sticken auf Strick" in Angriff nahm. Eine Wärmflaschenhülle sollte es werden.Unsere Wärmflaschen sind in der Regel selbstgestrickt und im Winter viel im Einsatz. Nicht nur wenn jemand von uns krank ist - auch sonst kuscheln wir uns recht gerne mit einer Wärmflasche aufs Sofa oder nehmen sie für die Nacht mit ins Bett. Das nimmt die Überzüge ziemlich mit und sie sehen recht schnell verfilzt aus. Deswegen brauchen sie regemäßig ein neues Strickkleid.
Diesmal wird die Hülle aber nicht selbstgestrickt, sondern wird ein Upcycling Projekt aus einem alten Pullover. Et voilà - sogar aus einem bestickten alten Pullover.
Die Umrisse der Wärmflasche habe ich auf die Rückseite des bestickten Strickteils gezeichnet und danach ausgeschnitten. Ein zweites Teil gegengleich.
Die beiden Teile wurden rechts auf rechts mit der Nähmaschine zusammengenäht. Das geht natürlich auch per Hand. Der obere Abschlussrand nach innen umschlagen und festnähen.
Ja - ich hätte auch das Bündchen nach oben nehmen können. Das hätte einen sauberen Abschluss gegeben.
Hätte ich....
wenn ich die Stickerei verkehrt herum gemacht hätte.
Ihr könnt das natürlich beim Nachmachen meinen Fehler weglassen und es richtig herum machen.
Nun nur noch die (leere) Wärmflasche längs zusammenrollen und in die Hülle stecken. Schon sind wir fertig. Früher dachte ich immer, man braucht ein großes Loch oben, um die Wärmflasche in die Strickhülle zu bekommen. Aber nein - wenn man die Gummiflasche zu einer Längsrolle formt, lässt sie sich easy in ihren Pullover schieben.
Ich freue mich, dass ich a) mein erstes Stickprojekt fertig habe und b) eine neue Hülle für meine Lieblingswärmeflasche habe. Nun nehme ich sie wieder viel lieber mit ins Bett.
Ich werde im Laufe der Zeit noch mehr Pullover-Upcyclings zeigen.
Eines hatte ich ja schon im November 2018 gepostet: Selbstgenähe HandschuheUnd da kommen sicher noch mehr.
Also. Wenn ihr eure Pullover aussortiert, nicht alle weggeben. Hebt eure Lieblingsteile auf und macht was Hübsches draus.
Herzlichst
Mit dem Beitrag gehe ich heute gerne zu Undines Linkpary ÖkoLogisch!
Wie denn- was denn, sticken kannst du auch noch? Du wirst mir von Tag zu Tag unheimlicher *lach*
AntwortenLöschenGibt es gestalterisch etwas, das du NICHT kannst?
Aber ganz ehrlich, die Idee ist wieder einmal fantastisch. Ich hab hier auch noch eine Bettflasche, die sozusagen "nackerd" ist, und hatte noch keine Idee, wie ich sie anziehen könnte. Tja, bis jetzt!! Also von daher wieder einmal tausend Dank für diesen Beitrag. Ich geh jetzt gleich mal im Altkleidersack des ausgemisteten Kleiderschranks nachschauen und bin dann mal weg ;-).....
Viele liebe Grüße
Jeanne
P.S. Habt ihr auch wieder Schnee??
Hallo Jeanne, freue mich, wenn ich zum heimatlichen Upcycling beitragen kann. *lach*
LöschenUnd nein - bei uns ist kein Schnee. Nur Regen, Regen Regen und viel Wind.
Herzlichst
Karin
Liebe Karin,
AntwortenLöschendas ist eine klasse Idee und sieht sehr gut aus. Wir haben mal so eine Hülle für eine Wärmflasche gekauft und die sah nicht so gut aus. Schade, dass ich Deinen Artikel erst jetzt gelesen habe.
Ich wünsche Dir noch eine schöne Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Hallo Wolfgan, danke für die lieben Worte. Freut mich, dass dir die Hülle gefällt. :) LG Karin
LöschenIch denke auch, das echte Handarbeiten ohne Technik einen Aufwärtstrend haben. Es hat was für sich, wenn ein Projekt "offline" ist. Deine freie Stickerei ist schön geworden, da braucht es keine exakte Vorzeichnung. Schneeflocken hätten auch gut gepasst.
AntwortenLöschenLG Ute
Danke liebe Ute,
Löschendas freie Sticken macht Spaß und ein bisschen unperfekt darf es ruhig sein. Damit kann ich leben.
Deine Idee mit den Schneeflocken ist prima! Das merke ich mir für den nächsten Winter vor.
Liebe Grüße
Kairn
Liebste Karen,
AntwortenLöschenich finde deine Idee so was von schön und werde mein bestes tun um diese umzusetzten! Ich bin ja so eine richtige Wärmflaschenfreundin, schon immer gewesen. Es gibt nichts entspanndderees als nach der Nachtwache im KH mit einer Wärmflasche ins bett zu gehen, noch ein paar Seiten zu lesen um dann völlig entspannt im Schlummerland zu landen.
Darum: vielen vielen Dank für deinen genialen Tipp!
Liebsten Gruss, von Meisje
Liebe Meisje, lieben Dank!
LöschenIch sehe schon - beim Thema Wärmflasche verstehen wir uns .. :)
Liebe Grüße
Karin