Meine selbstgemachten Bienenwachstücher

Künftig fällt es mir noch leichter, in der Küche komplett auf Alu- und Frischhaltefolie zu verzichten. Denn meine Tücher mit echtem Bienenwachs, die sich geschmeidig um Brote, angeschnittene Gurken, Käsestücke und über Schüsseln legen, machen Kunststofffolien überflüssig.

Meine Selbstgemachten Bienenwachstücher

Inzwischen kann man solche Bienenwachstücher an vielen Stellen gegen gutes Geld kaufen. Man kann sie aber auch selber machen. Und da in meinem Nähzimmer etliche Stoffreste aus Baumwolle traurig auf ihre Verwendung warteten, war die Entscheidung fürs Selbermachen ganz einfach. 

Ich finde diese Tücher so praktisch. Darum habe ich auch für meine Wichtelpartnerinnen beim DNAS 2024 jeweils ein Set an Bienenwachstüchern hergestellt. DNAS = Der nachhaltige Adventssonntag – das ist ein Adventskalender, bei welchem man seine Wichtelpartnerinnen an den vier Adventssonntagen beschenkt. Wie jedes Jahr wird dieses Event perfekt organisiert von der lieben Undine vom Blog Undiversell. Danke dafür, lieben Undine! Ich freue mich jedes Jahr darauf.

DNAS2024: 
Hier könnt Ihr sehen, was am 1. Advent im Türchen 1 steckte:  @undine
Und hinter dem Türchen 2, das ICH bestücken durfte, habe ich dies versteckt: 

Ein  3-er Set Bienenwachstücher mit einem passenden Etui und der Anleitung, wie man Bienenwachstücher verwendet und pflegt. 

Interessiert euch das Thema Bienenwachstücher? Dann lest gerne weiter. 

Bienenwachstücher 3-er Set mit Etui

Bienenwachstücher herstellen 

Hier zeige ich euch, wie man Bienenwachstücher selbst macht. Ihre Verwendung und Pflege wird dann unten beschrieben.

DAS BRAUCHT IHR DAZU

  • Baumwollstoff (Reste), gewaschen und gebügelt. (Anmerkungen zur Stoffwahl siehe unten) 

  • Bienenwachs-Pastillen oder Bienenwachs in anderer Form

  • ein (altes) Backblech

  • mehrere Bögen Backpapier

  • Backofen

  • Bügeleisen

  • Ein Tablett oder ähnliches zum Abkühlen der Tücher



UND SO WIRD'S GEMACHT

  • Die Baumwollstoffe waschen, trocknen und bügeln.

  • Den Stoff in Quadrate oder Kreise schneiden.

  • Ich habe folgende Maße verwendet: 27 x 27 cm und 22 x 22 cm. Es ist nicht notwendig, dass die Kanten versäubert oder mit der Zackenschere geschnitten werden. Durch das Wachs wird die Schnittkante versiegelt, so dass der Stoff nicht ausfranst.

  • Den Backofen auf 90 - 100 °C aufheizen.

  • Einen Bogen Backpapier auf das Backblech legen. Ein Stoffstück darauf legen und relativ dicht mit Wachspastillen bestreuen.  (Die richtige Menge ist auch von der Stoffdicke abhängig ... - aber ihr seht das selbst).

  • Das Backblech in den heißen Ofen schieben und etwa 10-15 Minuten darin belassen. Die Pastillen werden schmelzen und der Stoff saugt dann das flüssige Wachs auf.

  • Das Blech herausnehmen und auf eine hitzebeständige Unterlage stellen. Den Stoff etwas abkühlen lassen, dann auf ein Tablett o.ä, legen, damit die Tücher abkühlen können.

  • Das nächste Tuch auflegen und damit ebenso verfahren.

  • TIPP: Falls du das Gefühl hast, dass das Wachs nicht gleichmäßig genug im Stoff verteilt ist, kannst du das Tuch noch zwischen zwei Bögen Backpapier mit dem heißen Bügeleisen (mittlere Stufe) bügeln um das Wachs erneut zu erhitzen und zu verteilen.

  • TIPP: Falls du zu viel Wachs aufgebracht hast und dein Tuch nach dem Erkalten eine deutliche Wachsschicht zeigt, die zu bröckeln anfängt, dann einfach nochmal erhitzen und das überschüssige Wachs mit einem Zellstoftuch (Zewa..) oder Stoffrest abtupfen.

Es gibt natürlich noch weitere Herstellungsmethoden für Bienenwachstücher. Doch mir gefällt die Herstellung im Backofen am besten. 
Häufig sieht man die Methode, bei der die Pastillen mit dem Bügeleisen zwischen zwei Bögen Backpapier in den Stoff eingearbeitet werden. Dabei läuft jedoch gerne was aus dem Backpapier heraus, was ich unangenehm finde, da es leicht am Bügeleisen anklebt.  Ich finde jedenfalls,  dass es mit der Backofenmethode weniger Sauerei gibt … :)


2 Anmerkungen zur Stoffwahl: 
  1. Da ich mit Resten von Baumwollstoff gearbeitet habe, waren recht unterschiedliche Qualitäten im Einsatz. Es hat sich für mich herausgestellt, dass es besser ist, die etwas dickeren Stoffe zu verwenden. Diese nehmen mehr Wachs auf und sind dann auch irgendwie 'dichter'. 

  2. Da das Bienenwachs einen gelben Farbton hat, erhalten Stoffe mit weißem Hintergrund oder weißem Muster einen deutlichen Gelbstich im Weiß. Wen dies stört, der sollte bei der Stoffwahl am besten zu Stoffen ohne die Farbe weiß greifen und zu Farbtönen, die mit Gelb harmonieren. Z.B. Orange oder Braun.



Für die #DNAS2024 Bloggeraktion habe ich je 3 Bienenwachstücher in ein Falt-Etui gepackt, zusammen mit der Anleitung, wie man die Tücher nutzt und pflegt. 

Das Material für die Etuis hatte ich im Fundus zuhause: Ein Stück graue Markise und weißes Wachstuch. Ich habe die Maße an die Tücher angepasst. 

Die Faltmethode mit den beiden  Druckknöpfen hatte ich mir vor Jahren schon bei "You and I heart DIY" sowie bei "Mondbresal" abgeguckt. 

HIER ist mein alter Beitrag von 2016 dazu. Und ja, die Mäppchen habe ich immer noch in Gebrauch. 

Ich finde so ein Etui ziemlich praktisch und schnell gemacht. Denn man benötigt nur 2 Druckknöpfe und muss gar nichts nähen. Für dieses Projekt habe ich die Maße einfach entsprechend vergrößert und an meine Inhalte angepasst. 

Jetzt aber endlich zu der Frage: 

Wie benutzt man Bienenwachstücher? 

  • Mit einem Bienenwachstuch kann man beispielsweise Pausenbrote einwickeln, angeschnittenes Obst und Gemüse einschlagen, Schüsseln abdecken oder Käse oder Kuchenstücke darin einwickeln. Beispielsweise. Das funktioniert deshalb so gut, weil Bienenwachs schon bei recht niedrigen Temperaturen weich wird. So kann man die Wärme der Hände nutzen, um das Tuch geschmeidig zu machen, so dass es sich gut um die Lebensmittel legt. Reibe deine Hände aneinander und nutzt die Wärme, um das Tuch den Lebensmitteln perfekt anzupassen. 

  • Das im Bienenwachs enthaltene Propolis hat antibakterielle Wirkung. Du musst dir also um die Hygiene wenig Sorgen machen, denn es reicht aus, die Tücher nach der Verwendung mit etwas lauwarmen Seifenwasser abzuwischen. Danach gut trocknen lassen, zusammenfalten und im Schrank zur nächsten Verwendung bereit halten.

  • Bei regelmäßiger Nutzung kann das Wachs nach einem Jahr spröde werden und abfallen. In diesem Fall bügelst du das Tuch zwischen zwei Lagen Backpapier und gibst ggf. noch ein paar neuen Bienenwachs-Pastillen dazu, um alles wieder aufzufrischen.

Was deine Bienenwachstücher nicht mögen:

Hitze! Zu hohe Temperaturen meiden, denn die bringen die Wachsbeschichtung zum Schmelzen. .Also nicht in die Mikrowelle geben, nicht im Ofen trocknen, nicht in die Sonne legen und keine heißen Sachen damit abdecken.

Rohes Fleisch, rohen Fisch! Aus Gründen der Lebensmittelsicherheit die Tücher nicht zum Abdecken von rohem Fleisch/Fisch verwenden.

Tipps:

  • Bienenwachstücher können bei Kontakt mit bestimmten Soßen, Ölen und färbenden Lebensmitteln (z.B. Rote Bete) Flecken bekommen. Das ist aber nur ein optisches Ärgernis und du kannst die Tücher bedenkenlos weiterbenutzen.

  • Wenn dein Tuch wirklich am Ende ist, wirf es nicht in den Müll, sondern verwende Streifen davon als Anzünder für deinen Ofen oder gebe sie in den Kompost.


Probiere es doch mal aus und lass mich wissen, wie du mit deinen Bienenwachstüchern zurecht kommst.


 ***



Falls du mehr über das von mir verwendeten Material wissen möchtest:

→ Bienenwachs-Pastillen 
Frage doch mal beim Imker aus der Nachbarschaft nach, ob er Bienenwachs übrig hat. Wenn nicht, dann hier mein Amazon-Tipp:




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