Ein rustikales Schneidbrett aus Holz musste es sein.
Mit Ledergriff. Unbedingt!Denn ähnliches hatte ich in einem Katalog gesehen und gedacht: "Ich hab nen persönlichen Schreiner im Haus, der kann das!" Also hab ich die Seite aus dem Katalog gerissen und sie meinem Mann unter die Nase gehalten mit den drei Worten: "Will ich auch ...!"
Mein Mann hat wirklich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit er meinen Wunsch erfüllen konnte. (Hätte ich vorher gewusst, wieviel Aufwand und Action notwendig war, hätte ich wahrscheinlich nicht gefragt ..)
Als erstes musste er ein Stück Baumstamm oder dicken Ast besorgen. (Wäre sein Bekanntenkreis nicht so riesig, wären wir wahrscheinlich daran schon gescheitert.) So ist also irgendwann ein knorriges, halb vermodertes Stück Apfelbaum bei uns eingezogen, das als Basis für das Schneidebrett dienen sollte. Als ich es sah, hatte ich erst mal ein großes Fragezeichen im Gesicht.
Das knorrige Baumstück war denn auch zu groß, als dass man es mit einer gängigen Handkreis- oder sonstigen Säge selbst in Brettform bringen konnte. Was nun?
Gott sei Dank gibt es nicht weit weg von uns ein Sägewerk, das auch Willens war, unseren wurmstichigen Klumpen in Scheiben zu schneiden. Allerdings nicht sofort, sondern wenn sie eine bestimmte Säge in Betrieb hätten. (Oh du meine Güte, dachte ich. Das wird ein teueres Schneidebrett...!).
Nach ein paar Tagen der Anruf: der Zuschnitt ist fertig. Es wurden insgesamt 2 brauchbare und zwei mickrige Bretter daraus. Und der Preis hielt sich mit € 5,- auch sehr in Grenzen. (Puh!)
Als sie so roh und mit bröckeliger Rinde so dalagen, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie daraus ein Schneidebrett werden soll, das ich leiden kann und auch benutzen möchte...
Damit das eventuell noch lebende Getier in den vielen Fraßlöchern mir nicht bei der Essenszubereitung in die Quere kommt, habe ich die Bretter bei 110 °C ein paar Stunden in den Backofen gelegt. (Sicher ist sicher!). Und nachdem sie abgekühlt waren und ein dicker Wurm beerdigt war, habe ich sie meinem Herrn L. zur weiteren Verarbeitung übergeben.
Wie ihr im obigen Bild sehen könnt, kamen nach dem Zurechtsägen und dem Grob- und Feinschliff zwei absolut brauchbare Bretter heraus. (Das schmale Brett ist im Rohzustand, das große bereits mit Öl eingelassen.)
Der Schulterriemen einer ausrangierten Ledertasche hatte genau die richtige Breite für die Griffe.
Perfekt - denn ein bisschen Upcycling darf gerne immer dabei sein.Mein Mann ließ es sich nicht nehmen, extra Linsenkopfschrauben zu besorgen, damit es rundum stilgerecht aussieht.
Es war wirklich viel Schleif- und Handarbeit nötig, bis die beiden Bretter ihre endgültige Form hatten. Und ihr könnt euch denken, dass ich letztendlich völlig begeistert bin von unserem neuen Schneidebrett, das jetzt immer dekorativ und allzeit bereit auf dem Küchentresen liegt.
Die großen Löcher, die vom Hausbock noch zu sehen sind, stören mich übrigens nicht weiter. Zum Saubermachen fahre ich immer mal wieder mit einem kleinen Bürstchen hinein und gut ist's.
Am Ende war auf jeden Fall ein dickes Lob an meinen hauseigenen, privaten Schreiner fällig. Das hat er wirklich toll gemacht.
Brettchen Nummer 2 ging übrigens als Überraschung in den Haushalt unserer Tochter über. Die freut sich immer sehr über Selbstgemachtes und weiß es zu schätzen.
Liebe Karin,
AntwortenLöschenWOW!! Das sieht ja wunderschön aus. Und du glückliche hast auch noch einen Schreiner im Haus??
Den könnte ich glatt dauerbeschäftigen mit all meinen Ideen. Mein Mann hat als Hobby-Schreiner schon alle Hände voll zu tun, *lach*
Das mit dem angeschraubten Leder gibt dem ganzen noch den letzten Schliff- das sieht soooo profesionnel aus! Schön, dass du drangeblieben bist!! Und ein besseres Geschenk für die Tochter gibt es ja fast nicht, zumal es ja ein Unikat ist.
Wieder einmal alle Daumen hoch dafür!!..
Ich wünsche dir einen guten Rutsch und ein glückliches und gesundes neues Jahr.
Alles Liebe
Jeanne
Liebe Jeanne, vielen Dank für die lieben Worte.
LöschenIch wünsche dir auch einen guten Rutsch und ein wundervolles Jahr 2019, dass alle deine Wünsche in Erfüllung gehen mögen.
Herzlichst
Karin
Liebe Karin,
AntwortenLöschenBitte sag deinem Mann: Das will ich. Damit meine ich mich ��
Es ist ja wirklich sooo viel Arbeit, aber das Ergebnis ist der Knaller.
Ich suche schon Ewigkeiten nach einem ausgefallenen Schneidebrett. Einmal bin ich wirklich auf eines gestoßen. Als ich den Preis sah, bin ich gleich wieder aus dem Geschäft gegangen.
Übrigens finde ich die Wohnung deines ehemaligen Bewohners besonders urig. Die Gänge haben was.
Dickes Kompliment an deinen Mann
und liebe Grüße Sabine
Liebe Sabine,
Löschen'lach' ... ich nehme dich mit in die Warteliste auf.
Das Kompliment gebe ich gerne an meinen Mann weiter.
Herzliche Grüße!
Karin
Liebe Karin, wow, wenn man das Foto so auf die schnelle sieht, kommt man gar nicht drauf, wieviel Arbeit dahinter steckt. Sie hat sich jedenfalls total gelohnt, denn das Brettchen ist wirklich super dekorativ und ich verstehe, dass du es liebst. Gerade auch die Löcher und unregelmässigkeiten machen es ganz besonders und verleihen ihm Charme. Liebe Grüsse, Nadia
AntwortenLöschenDanke Nadia. Ich wünsche dir noch ein wunderbares neues Jahr!
LöschenSensationell. Ich finde einfach nicht das Hackbrett, das ich mir vorstelle.mit Lederröcken oder Seil Griff. Super Blogbreitrag👍🏻🙏🏻👍🏻💫. Das werde ich auch angehen 🙌
AntwortenLöschenLedergriff natürlich 😅
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